Herz-​Kreis­lauf-​Er­kran­kun­gen tö­ten täg­lich 10 000 Eu­ro­päer
Mai 24, 2024
Vi­ta­min-​D-​Man­gel geht mit schlech­te­ren Er­geb­nis­sen bei be­gin­nen­der Nie­ren­er­kran­kung ein­her
Mai 31, 2024

Der Skan­dal um in­fi­zier­tes Blut: Ein schockie­ren­der Ein­blick ins ›⁠Phar­ma­ge­schäft mit der Krank­heit⁠‹

Image: Dr. Rath Health Foundation

Share this post:

Zwi­schen den 1970er und den frü­hen 1990er Jah­ren wur­den im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich mehr als 30 000 Pa­tien­ten mit Blut­trans­fu­sio­nen oder Blut­pro­duk­ten be­han­delt, die mit HIV oder He­pa­ti­tis C kon­ta­mi­niert wa­ren. Dies führ­te zu mehr als 3 000 To­des­fäl­len und hin­ter­ließ bei Tau­sen­den von Men­schen an­hal­ten­de ge­sund­heit­li­che Pro­ble­me. Ein neuer Be­richt kommt zu dem Schluss, dass die bri­ti­schen Be­hör­den den Skan­dal jahr­zehn­te­lang ab­sicht­lich ver­tuscht und her­un­ter­ge­spielt ha­ben. Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler wie Bayer und Armour Pharmaceuticals werden beschuldigt, von der Verseuchung der Prä­pa­ra­te ge­wusst aber sie trotz­dem wei­ter ver­kauft zu ha­ben. Der Skan­dal bie­tet ei­nen scho­ckie­ren­den Ein­blick in das pro­fit­ge­trie­be­ne We­sen des ›⁠Phar­ma-​In­vest­ment­ge­schäfts mit der Krank­heit⁠‹.

Das Pro­blem be­gann, als der Na­tio­na­le Ge­sund­heits­dienst des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs (NHS) in den 1970er Jah­ren au­ßer­stan­de war, die Nach­fra­ge nach Blut und aus Blut ge­won­ne­nen Pro­duk­ten zu decken. In­fol­ge­des­sen wur­den Pro­duk­te aus den Ver­ei­nig­ten Staa­ten und an­de­ren Län­dern in das Ver­ei­nig­te Kö­nig­reich im­por­tiert, die von be­zahl­ten Blut­spen­dern stamm­ten. Zu die­sen Spen­dern ge­hör­ten Häft­lin­ge und Dro­gen­ab­hän­gi­ge, bei de­nen ein ho­hes Ri­si­ko einer HIV- oder He­pa­ti­tis-​C-​In­fek­tion be­stand. Rou­ti­ne­mä­ßi­ge Un­ter­su­chun­gen auf HIV in Blut und Blut­pro­duk­ten wur­den im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich erst 1985 ein­ge­führt, Un­ter­su­chun­gen auf He­pa­ti­tis C erst 1991.

Men­schen mit Hä­mo­phi­lie und an­de­ren Ge­rin­nungs­stö­run­gen wa­ren von dem Skan­dal über­pro­por­tio­nal be­trof­fen, da sie Be­hand­lun­gen er­hiel­ten, die aus gro­ßen Char­gen kon­ta­mi­nier­ten Blut­plas­mas her­ge­stellt wur­den. Dass in­fi­zier­te Per­so­nen un­wis­sen­tlich HIV oder He­pa­ti­tis C an ih­re Part­ner zu­wei­len wei­ter­ga­ben, war ge­ra­de­zu un­ver­meid­lich. Trotz der wach­sen­den Zahl von Op­fern wei­ger­ten sich der NHS so­wie meh­re­re auf­ein­an­der fol­gen­de bri­ti­sche Re­gie­run­gen jah­re­lang, jeg­li­ches Fehl­ver­hal­ten zu­zu­ge­ben. Tat­säch­lich war das Ver­ei­nig­te Kö­nig­reich je­doch ei­nes der letz­ten In­dus­trie­län­der, wel­ches ein Scree­ning von ge­spen­de­tem Blut auf He­pa­ti­tis C ein­führ­te. Eben­so ver­zö­gert wur­de auch die Ein­füh­rung der Hit­ze­be­hand­lung von Blut­pro­duk­ten zur Be­sei­ti­gung von HIV. Ent­ge­gen den lan­ge auf­recht er­hal­te­nen Be­haup­tun­gen der bri­ti­schen Be­hör­den war der Skan­dal al­so mit­nich­ten ein Ver­se­hen.

»⁠Ein Tag der Schan­de für den bri­ti­schen Staat⁠«

Nach vie­len Jah­ren un­er­müd­li­cher Kam­pag­nen­ar­beit der Be­trof­fe­nen kün­dig­te die da­ma­li­ge bri­ti­sche Pre­mier­mi­nis­te­rin The­re­sa May im Ju­li 2017 schließ­lich ei­ne öf­fent­li­che, ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ne Un­ter­su­chung an. Un­ter dem Vor­sitz ei­nes ehe­ma­li­gen Rich­ters des Obers­ten Ge­richts­hofs soll­te un­ter­sucht wer­den, wa­rum Men­schen in­fi­zier­tes Blut bzw. in­fi­zier­te Blut­pro­duk­te er­hiel­ten, wel­che Aus­wir­kun­gen dies auf die Fa­mi­lien hat­te, wie die Be­hör­den re­a­gier­ten, wel­che Un­ter­stüt­zung ge­leis­tet wur­de, ob eine Ein­wil­li­gung vor­lag und ob es eine Ver­tu­schung gab. Die Be­wei­se wur­den zwi­schen Som­mer 2018 und Fe­bru­ar 2023 ge­sam­melt.

Die Un­ter­su­chung hat zwei Zwi­schen­be­rich­te ver­öf­fent­licht. Der ers­te er­schien im Ju­li 2022 und emp­fahl Über­gangs­zah­lun­gen in Hö­he von min­des­tens 100 000 £ (118 000 €) an die Op­fer. Die bri­ti­sche Re­gie­rung ak­zep­tier­te die­se Emp­feh­lung, und die Zah­lun­gen er­folg­ten im Ok­to­ber 2022. Der zwei­te Zwi­schen­be­richt er­schien im April 2023 und emp­fahl die Aus­wei­tung der Über­gangs­zah­lun­gen auf die be­trof­fe­nen El­tern, Kin­der oder Ge­schwis­ter von in­fi­zier­ten Per­so­nen. Zu­dem sah er die Ein­füh­rung ei­ner um­fas­sen­den Ent­schä­di­gungs­re­ge­lung vor.

Der Ab­schluss­be­richt, der am 20. Mai 2024 in sie­ben Bän­den ver­öf­fent­licht wur­de, zeigt sys­te­mi­sche, kol­lek­ti­ve und in­di­vi­du­el­le Ver­säum­nis­se beim Um­gang mit dem Ri­si­ko durch in­fi­zier­te Blut­pro­duk­te und bei der Re­ak­tion auf die Fol­gen des Skan­dals auf. Zu den zahl­rei­chen Emp­feh­lun­gen des Be­richts ge­hö­ren die so­for­ti­ge Ein­rich­tung ei­nes Ent­schä­di­gungs­sys­tems, eine förm­li­che Ent­schul­di­gung und die rou­ti­ne­mä­ßi­ge Be­fra­gung neu­er Pa­tien­ten nach Blut­trans­fu­sio­nen vor 1996, um nicht dia­gnos­ti­zierte Fäl­le zu er­mit­teln.

Un­mit­tel­bar nach der Ver­öf­fent­li­chung des Ab­schluss­be­richts sprach Pre­mier­mi­nis­ter Ri­shi Su­nak im bri­ti­schen Par­la­ment von ei­nem »⁠Tag der Schan­de für den bri­ti­schen Staat⁠« und sag­te, er wol­le sich »⁠von gan­zem Her­zen und un­miss­ver­ständ­lich für die­se schreck­li­che Un­ge­rech­tig­keit ent­schul­di­gen⁠«. Er räum­te ein, dass ver­sucht wor­den sei, den Skan­dal zu ver­tu­schen, ein­schließ­lich des Ver­schwin­den­las­sens und der Ver­nich­tung von Schlüs­sel­do­ku­men­ten, und ver­pflich­te­te sich, die Ent­schä­di­gungs­emp­feh­lun­gen des Be­richts um­zu­set­zen.

Zwei Ta­ge spä­ter, am 22. Mai 2024, rief Su­nak je­doch plötz­lich und un­er­war­tet ei­ne Par­la­ments­wahl für den 4. Ju­li 2024 aus. Da sei­ner Par­tei ei­ne Nie­der­la­ge pro­gnos­ti­ziert wird, bleibt es nun wohl Su­naks Nach­fol­ger über­las­sen, da­für zu sor­gen, dass die zahl­rei­chen Emp­feh­lun­gen des Be­richts voll­stän­dig um­ge­setzt wer­den.

Phar­ma­her­stel­ler ver­kauf­ten in­fi­zier­te Blut­pro­duk­te wis­sent­lich

Die Rol­le der Phar­ma­un­ter­neh­men Bayer und Ar­mour Phar­ma­ceu­ti­cals in die­sem Skan­dal ist be­son­ders schockie­rend. Die bri­ti­sche Zei­tung Dai­ly Te­le­graph hat dar­ge­legt, wie bei­de Un­ter­neh­men die in­fi­zier­ten Blut­pro­duk­te nicht so­fort nach Be­kannt­wer­den des Vor­falls zu­rück­zo­gen, son­dern sie be­wusst wei­ter ver­trie­ben, um ih­re Ge­win­ne nicht zu schmä­lern. Der Mar­ke­ting­plan von Bayer sah dem­nach so­gar vor, die Pro­duk­te in Län­dern wie Tai­wan, Hong­kong, Ma­lay­sia, Sin­ga­pur und Aus­tra­lien los­zu­wer­den.

Trotz der rück­sichts­lo­sen Gier, die sie an den Tag leg­ten, wur­de im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich noch kein ein­zi­ges Ver­fah­ren ge­gen ei­nen die­ser Phar­ma­kon­zer­ne an­ge­strengt. Vor­läu­fig wer­den da­her, wie auch im Fall des COVID-​19-​Impf­stoff­skan­dals, et­wa­ige Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen an die Op­fer wahr­schein­lich vom bri­ti­schen Steu­er­zah­ler auf­ge­bracht wer­den. Schät­zun­gen zu­fol­ge könn­ten sich die Ge­samt­kos­ten auf bis zu 10 Mil­li­ar­den Pfund (11,7 Mil­li­ar­den Eu­ro) be­lau­fen. Sir Brian Long­staff, der die Un­ter­su­chung lei­te­te, sag­te, der Skan­dal ha­be »⁠Le­ben, Träu­me, Freund­schaf­ten, Fa­mi­lien und Fi­nan­zen⁠« zer­stört, und füg­te hin­zu, dass die Zahl der To­des­fäl­le im­mer noch zu­neh­me. Sei­ne Wor­te füh­ren uns auf­rüt­telnd vor Au­gen, wa­rum das ›⁠Phar­ma­ge­schäft mit der Krank­heit⁠‹ un­ver­züg­lich be­en­det wer­den muss.

Share this post:
Paul Anthony Taylor

Paul Anthony Taylor

Executive Director of the Dr. Rath Health Foundation and one of the coauthors of our explosive book, “The Nazi Roots of the ‘Brussels EU'”, Paul is also our expert on the Codex Alimentarius Commission and has had eye-witness experience, as an official observer delegate, at its meetings.

Prior to joining the Foundation, Paul's background was in the music industry, where he worked as a keyboard player and programmer with artists including Paul McCartney, Bryan Ferry, Bill Withers, the Verve, Texas, and Primal Scream.

He first became interested in natural health after falling ill with a chronic fatigue syndrome-related disorder in 1991 and subsequently making a full recovery through the use of natural health therapies. After meeting Dr. Rath and Dr. Niedzwiecki at an anti-Codex rally in Berlin in 2002, Paul was inspired to make a life-changing decision to leave the music industry to work for the Foundation and help defend the right of patients worldwide to have free access to natural health approaches.

You can find Paul on Twitter at @paulanthtaylor
Der Executive Director der Dr. Rath Health Foundation ist einer der Koautoren des explosiven Buchs „Die Nazi-Wurzeln der Brüsseler EU“. Paul ist auch unser Experte zum Thema „Codex Alimentarius-Kommission“ und hat Augenzeugenerfahrung als offizieller beobachtender Teilnehmer bei diesen Treffen.

Bevor er seine Arbeit bei der Stiftung antrat war Paul in der Musikindustrie aktiv. Er arbeitete als Keyboard-Spieler und Programmierer mit Künstlern wie Paul McCartney, Bryan Ferry, Bill Withers, the Verve, Texas und Primal Scream.

Sein Interesse an natürlicher Gesundheit wuchs, als er 1991 an Störungen erkrankte, die aus einem chronischen Erschöpfungssyndrom resultierten. Durch natürliche Gesundheitstherapien wurde er schließlich vollständig geheilt. Ein Treffen 2002 mit Dr. Rath und Dr. Niedzwiecki bei einer Anti-Codex-Demonstration in Berlin inspirierte ihn zu einer lebensverändernden Entscheidung und er verließ die Musikindustrie um für die Stiftung zu arbeiten und das Recht der Patienten zu verteidigen, weltweit freien Zugang zu natürlichen Gesundheitsverfahren zu haben.

Auf Twitter ist Paul unter @paulanthtaylor zu finden.
Paul Anthony Taylor
Paul Anthony Taylor
Executive Director of the Dr. Rath Health Foundation and one of the coauthors of our explosive book, “The Nazi Roots of the ‘Brussels EU'”, Paul is also our expert on the Codex Alimentarius Commission and has had eye-witness experience, as an official observer delegate, at its meetings.

Prior to joining the Foundation, Paul's background was in the music industry, where he worked as a keyboard player and programmer with artists including Paul McCartney, Bryan Ferry, Bill Withers, the Verve, Texas, and Primal Scream.

He first became interested in natural health after falling ill with a chronic fatigue syndrome-related disorder in 1991 and subsequently making a full recovery through the use of natural health therapies. After meeting Dr. Rath and Dr. Niedzwiecki at an anti-Codex rally in Berlin in 2002, Paul was inspired to make a life-changing decision to leave the music industry to work for the Foundation and help defend the right of patients worldwide to have free access to natural health approaches.

You can find Paul on Twitter at @paulanthtaylor
Der Executive Director der Dr. Rath Health Foundation ist einer der Koautoren des explosiven Buchs „Die Nazi-Wurzeln der Brüsseler EU“. Paul ist auch unser Experte zum Thema „Codex Alimentarius-Kommission“ und hat Augenzeugenerfahrung als offizieller beobachtender Teilnehmer bei diesen Treffen.

Bevor er seine Arbeit bei der Stiftung antrat war Paul in der Musikindustrie aktiv. Er arbeitete als Keyboard-Spieler und Programmierer mit Künstlern wie Paul McCartney, Bryan Ferry, Bill Withers, the Verve, Texas und Primal Scream.

Sein Interesse an natürlicher Gesundheit wuchs, als er 1991 an Störungen erkrankte, die aus einem chronischen Erschöpfungssyndrom resultierten. Durch natürliche Gesundheitstherapien wurde er schließlich vollständig geheilt. Ein Treffen 2002 mit Dr. Rath und Dr. Niedzwiecki bei einer Anti-Codex-Demonstration in Berlin inspirierte ihn zu einer lebensverändernden Entscheidung und er verließ die Musikindustrie um für die Stiftung zu arbeiten und das Recht der Patienten zu verteidigen, weltweit freien Zugang zu natürlichen Gesundheitsverfahren zu haben.

Auf Twitter ist Paul unter @paulanthtaylor zu finden.