Der Opioid-Riese Mallinckrodt, der in den USA mehr verkauft als Purdue Pharma, wurde von den Gerichten dazu angehalten, mehr als 1,3 Millionen interne Dokumente zu veröffentlichen. Diese offenbaren einen sorgfältig koordinierten Versuch, die Einstellung der Ärzte zur Schmerzmedizin zu lenken.
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Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass Mallinckrodt, ein großer Hersteller von Opioiden, umfangreiche und strategische Anstrengungen unternommen hat, um die Einstellung von Medizinern zur Schmerzbehandlung zu beeinflussen. Fast 900 Verträge wurden untersucht und dabei ermittelt, dass das Unternehmen Ärzte als Influencer rekrutierte, bezahlte Artikel in Fachzeitschriften veröffentlichen ließ, Präsentationen auf Konferenzen lancierte und Kurse zur medizinischen Weiterbildung (CME) konzipierte. Diese Taktiken zielten darauf ab, Suchtbedenken herunterzuspielen, sie als irrationale Ängste darzustellen und das Konzept der »Pseudo-Abhängigkeit« zu fördern. Schockierenderweise bewarb Mallinckrodt Opioide sogar als Präventivmedizin für chronische Schmerzen.
Trotz juristischer Konsequenzen, darunter ein Vergleich in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar wegen irreführender Marketingpraktiken, bleibt Mallinckrodt auf dem Opioidmarkt aktiv und wird im Jahr 2023 einen Umsatz von 262 Millionen Dollar erzielen. In den Gerichtsdokumenten werden die hartnäckigen und aggressiven Marketingstrategien des Unternehmens hervorgehoben, einschließlich der an die Vertriebsmitarbeiter gerichteten direkten Ermahnungen, dem Verkauf Vorrang vor allem anderen einzuräumen.
Wie die Anwendung von Opioiden das Risiko für eine gefährliche Art von Herzrhythmusstörungen erhöht, die bekanntermaßen Schlaganfälle verursachen, erfahren Sie in dieser News-Story auf unserer Webseite.